Reversible Farben verursachen keine Schäden und halten ewig

Dorfstrasse Hirzel reversible Farben

Mit den allerletzten warmen Tagen konnte, kurz vor dem Winter 2016, die Malerrenovation fertiggestellt werden. Sowohl für die Ölfarben als auch für den Kalk braucht es Temperaturen von über 5 Grad in der Nacht, damit diese noch trocknen und aushärten können.

Unsere Aufgabe bestand in einem Befund mit Analyse der Untergründe. Daraus entwickelte sich dann eine Begleitung, Farbgestaltung und Farbenherstellung.

Wir trafen auf eine sehr alte, vollkommen spröde Acrylfarbe am Riegel. Sie sollte sandgestrahlt werden. Ein Muster aber zeigte, dass das Holz darunter dabei wohl zerstört worden wäre. So wurden alle nicht ursprünglichen Bauteile gestrahlt, während man die historischen von Hand vollständig freigelegen musste. Danach folgten auf Riegel, Dachuntersicht und Fenstereinfassungen eine Standölgrundierung und zwei Standölfarbe-Anstriche. Wir fertigten diese fast ohne Füllstoffe aus 50-jährigem Standöl; damit ist sie sehr schlank. Eine solche klassische Malerölfarbe, wie sie in deutschsprachigen Gebieten immer gebräuchlich war, bildetet sich mit der Zeit durch die Einwirkung von UV- Licht langsam zurück. Deshalb muss gelegentlich mit dem Öllappen „aufgeölt“ werden. Macht man das, bevor sich rohe Stellen am Holz zeigen, ist das sehr kostengünstig und kann endlos wiederholt werden, ohne dass je die Farben entfernt werden müssen. Wenn man will, kann man mit regelmässigem Nachölen ein weiteres Anstreichen völlig vermeiden. Im Renovationsfall laugt man die Farbe mit etwas Soda im Wasser an und streicht dann neu.

Da eine solche Ölfarbe nicht abblättert und zudem voll dampf-diffusionsfähig ist, geht auch das Holz darunter nicht kaputt. Damit entspricht sie genau unseren Vorstellungen von einer reversiblen Farbe.

Heutige Ölfarben hingegen sind so dick, wie es die Kunstharze sind und neigen ebenso zum Abblättern wie diese. Eine Renovation bei abblätternder Farbe ist sehr aufwändig  –  Hätte nun also der Maler, der vor vielen Jahren die Acrylfarbe gestrichen hat, eine traditionelle schlanke Malerölfarbe genommen, wäre das ganze Sandstrahlen und Abschleifen und Freilegen gar nie nötig gewesen!

Die Fassade wurde mit unserer Kalkwandfarbe 315 und einer Zugabe von Quark dreimal nass in nass mit der Bürste gestrichen.

 

Der Film „Feinraum dein Raum“ (schweizerdeutsch, von Stephen Moller gibt einen Einblick wie „echt-Raumqualität“ entsteht und führt uns zu einer neuen Definition hierfür, einer natürlichen, mit der wir in Bezug sein können.

Es war ein denkwürdiger Moment, als das ganze feinraum-Team nach einem arbeitsreichen Sommertag heftig über einen Film diskutierte. Uns beschäftigte: wie erklärst du jemandem, was wir überhaupt machen? Wir arbeiten ja ganzheitlich und sehr umfassend und produzieren Farben wir erzeugen feinraum oder feinart als Raum oder echt-Raumqualität. Manchmal verstehen nicht einmal nahestehende Freunde und Bekannte wirklich, was wir da tun! Für den einen sind wir einfach Maler, für die anderen Farbenhersteller, für die dritten die Rosenwasserreiniger etc. und alles zusammen ergibt eine fast babylonische Verwirrung. Uns wurde bewusst, dass unsere wunderbare Arbeit, an der wir alle so Freude haben, nur einer kleinen Klientel zugänglich ist.  Plötzlich fiel der entscheidende Satz: „Wir wollen das mit vielen Menschen teilen, es ist zu gut, um darauf sitzen zu bleiben.“ Und so entstand dieser Film. Für Stephen, unseren Filmemacher im Team, und uns alle war die grosse Herausforderung, unser tägliches Einmaleins einem breiteren Publikum auch ohne professionellen Hintergrund nahe zu bringen. Vor allem die Schönheit und die ausserordentliche Qualität unserer natürlichen Raumarbeit liegt uns am Herzen. Für Stephen Moller ist es eine Art Abschlussarbeit. Ab 2017 lebt er mit seiner Familie in Neuseeland, wo er eine erste Filiale von feinraum eröffnen will. Hier geht’s zu  Stephen Mollers und Desiree Häckis Homepage

Wir hoffen, es ist uns gelungen, freuen uns auf eure Rückmeldungen und wünschen viel Freude an „Feinraum dein Raum“.

das feinraum-Team