Kindergarten in der roten Fabrik. Ein Einjahresprojekt

Im Kindergarten der Roten Fabrik in Zürich-Wollishofen entstehen in Zusammenarbeit mit den neuen Kindergärtnerinnen innerhalb eines Jahres neue Räume. Er liegt in einer ehemaligen dreiteiligen Industriehalle, die in den 1980er Jahren ohne jedes Flair umfunktioniert wurde. Seither blieben die Wände unangetastet, so dass sie schmutzig und verwahrlost wirken. In den Sommerferien begannen wir mit dem hintersten der drei Räume, der milde gesagt als „problematisch“ bezeichnet wurde. Die Leiterinnen berichteten, die Kinder würden hier nur aggressiv herumtoben, harmonisches Spielen sei nicht möglich.

Das Ziel: Ein Kindergarten sollte von selbst laufen, Kraftakte seitens der Leiterinnen sollten nicht mehr nötig sein.

Dafür war eingangs eine kleine geomantische Intervention nötig. Dieser erste Schritt machte den Raum schon viel leichter und angenehmer. Davon konnten wir selbst bereits bei den Renovationsarbeiten profitieren.

Es ist immer wieder erstaunlich, was solche kleinen Interventionen bewirken und wie sie unser Leben ohne grossen Aufwand viel einfacher machen können. Der Unterschied, also das Vorher-Nachher, war auch sofort wahrnehmbar für die Eltern, die Ihre Kinder nach den Sommerferien wieder in den Kindergarten brachten. Sie hatten Freude an der Wandlung. Wie so oft stellte sich die Frage: Warum haben wir das nicht schon lange gemacht?

Anfangs  reinigten wir den Raum mit RosenwasserRosenwasserreinigung . Rosenwasserreinigung, wie wir sie praktizieren, lässt den Ort richtig aufatmen. Dann war es Zeit, sich der Farben anzunehmen. Die neue Leiterin zog mutig fünf Edelsteine aus unserer Sammlung und diese zeigten uns dann auch, wo sie in welcher Form als Farbe hingehörten. Eine Hauptrolle in dieser Zielsetzung spielte unsere Champagnerkreide-Kaseinfarbe, über die wir im letzten Newsletter ausführlich berichtet haben (siehe link). Das Ziel einer sanften und liebevoll warmen Umhüllung konnte damit erfüllt werden.

Unsere Rolle in diesem Projekt: Anleitung, Unterstützung und Mitarbeit bei den Arbeiten sowie das Herstellen der Farbtöne und Farben vor Ort. Den grössten Teil der Ausführungs-Arbeiten bewältigten die Leiterinnen selbst, sie strichen die Wände, Decken, Fenster und das Holzwerk.

Der massive Korkbodenbelag (kein Klickkork) wurde mit unserer Mithilfe provisorisch abgeschliffen und neu geölt. Die teilweise kaputten Plastikisolationen der Heizungrohre wurden mit Calicot (Baumwolltuch) umleimt. Nun stören sie das Bild mit ihrer technisch kalten Materialität nicht mehr. Der Einsatz der Leiterin und ihrer Familie war kraft- und freudvoll bis zum letzten Strich.

Lasst uns noch etwas Grundsätzliches zu Kinder und Farbe festhalten:

Farben für Kinder sollten intelligent, gut differenziert und fein nuanciert sein. Wie alle Menschen springen auch Kinder auf starke Reize an, unter anderem auf monochrome Knallfarben. Aber wie auch für Erwachsene sind diese vor allem und gerade für Kinder komplett fehl am Platz. Wie man auf den Bildern gut sehen kann, sind feine Farben eigentlich viel stärker in ihren Wirkungen. Es entspricht wohl eher einer kindischen Erwachsenenvorstellung, dass Kinderumgebungen knallig und lautmalerischen zu sein haben als den realen Bedürfnissen der Kinder selbst. Mit anderen Worten: Wenn man Kinder als vollwertige Menschen sieht, baut man auch für sie Orte von echter Schönheit.

Sehen Sie hier auch unseren Beitrag zur Licht und Farbe von natürlich sensorischer Qualität wie wir sie für unsere Gesundheit brauchen.

Feinraum und die Leiterin haben der Wandlung des Kindergartens in der Roten Fabrik ein Jahr Zeit gegeben, ihr also auch Zeitraum zugesprochen. So können nun auch die Eltern und eventuell sogar die Kinder Teil der weiteren Raumentwicklung werden.

Als nächster Schritt steht die Renovation des Korkbodens im 2. vorderen teil an, den wir sanft abschleifen ohne dabei zuviel Körper abzutragen, teilweise neu verkleben, flicken, ergänzen und schliesslich mit unserem Extra-Hartöl ölen und aufpolieren werden. Er ist schon rund 30 Jahre alt und hat eine reiche Geschichte zu erzählen die man durchaus auch sehen darf.

Fortsetzung folgt.

 

 

 

24. November 2022