2012 entwickelten wir für das Stadthaus Orbe ein einzigartiges Verputzmaterial «Orbe RAW». Die Zutaten dafür stammen vom Ort selber. Das war eine Bedingung, die wir uns im Konzept zur Gestaltung des «Hôtel de Ville» gestellt haben. So konnten wir lange Lastwagenfahrten einschränken und lokal Arbeit schaffen. Beachtet man das alles, so ist es einfach viel harmonischer für das Bauwerk, das wir gestalten, es schwingt sozusagen im Gleichklang mit dem Ort.
Eines der vielen Muster, welches bei der Entwicklung zu Orbe RAW entstanden ist – eine kleine A3-grosse Platte – stand lange gut sichtbar in unserem Umfeld. Sie fiel auch einem Architekten auf, mit dem wir zusammenarbeiteten und er wollte sofort ein grosses Exemplar davon haben. Doch es vergingen zwei Jahre, bis wir wieder in Orbe Sand und Kies dafür beschaffen konnten. Seinem Insistieren verdanken wir aber, dass das Material und dessen Bearbeitung wieder in unseren Fokus gelangt ist. Im Unterschied zum verdichteten Stucco im Hôtel de Ville wird bei diesem Putzverfahren in einer künstlerischen Bearbeitung nur gezogen und danach teilverdichtet, eine andere Art der Verarbeitung mit demselben Material. Das Bild, das so erzeugt wird, soll den Eindruck einer leichten Selbstverständlichkeit vermitteln, so leicht wie urkräftig, an einen Naturspaziergang erinnernd.
Das Potential von Orbe RAW ist offenkundig. Angewandt etwa in hoch strukturierten Neubauten, mit deren hochverdichteten, glattpolierten, monochromweissen und bündigen Industrie-Oberflächen, stellt es eine Ideale Ergänzung dar: ein willkommener Kontrapunkt und ein vitales Statement.
Kornstärken von 0–8mm, Schichtstärke ca. 10 bis 14mm, Inhaltsstoffe: Jurasande, Jurakies, Sumpfkalk, Pigmente und ergänzende mineralische Füllstoffe.
Sie können «Orbe RAW» bei uns abrufen, aber spannend wäre vor allem zu entdecken, was in Ihrem Umfeld daraus entstehen würde.
18. Dezember 2020